18 ehrliche Zeichnungen zeigen, womit Frauen im Alltag kämpfen
Manchmal fehlt Männern der Blick dafür, mit welchen Problemen sich Frauen im Alltag herumschlagen. Die ehrlichen Zeichnungen einer Künstlerin zeigen es dir:
Im Alltag stehen wir immer wieder vor Problemen und Herausforderungen, die für andere nicht unbedingt offensichtlich sind. Gerade Stereotype und Geschlechterrollen sorgen dafür, dass wir uns erwartungsgemäß auf eine bestimmte Weise zu verhalten haben – so unsinnig sie eigentlich auch sind. Mit welchen absurden Sachen sich Männer auseinandersetzen müssen, wird dir sicher nicht fremd sein, doch könntest du das auch bei der Damenwelt behaupten? Die Künstlerin Lainey Molnar zeigt mit ihren ehrlichen Zeichnungen, mit welchen Erwartungen sowie Selbstzweifeln Frauen im Alltag zu kämpfen haben. Dabei wird dich das eine oder andere Bild sicher noch überraschen.
Doch verschaffe dir einfach selbst einen Eindruck:
#1 „Völlig normale Dinge, die so ziemlich jede Frau mit ihrem Körper macht“
1. „Sich den Daumen für Zuspruch halten“
2. „Eingewachsene Haare herausholen“
3. „Sich schwarze Mitesser gewaltsam ausdrücken“
4. „In der Dusche pinkeln“
5. „Sich die Brüste ohne Grund drücken“
6. „Ein Haar in der Pofalte finden“
7. „Vor dem Spiegel den Körper zusammendrücken“
8. „Krümel aus dem Ausschnitt essen“
Falls du also bisher dachtest, Frauen stehen über den Dingen, die für viele Männer auch völlig normal sind, so hast du dich offensichtlich geirrt.
#2 Das persönliche Wohlergehen
Links: „Wie ich antworte, wenn jemand fragt: ‚Wie geht es dir?‘“
Rechts: „Wie es mir wirklich geht.“
Es ist keine „Männersache“, Gefühle nicht aufrichtig vor anderen Menschen auszudrücken, sondern für alle Menschen präsent und manchmal problematisch. Immerhin möchte niemand als „schwach“ gelten, auch wenn man in der Realität natürlich „Stärke“ damit beweisen kann – und wenn wir mal ehrlich sind: Uns allen geht es hin und wieder schlecht.
#3 Langzeitbeziehungen vs. Dating
Links: „Nachdem man aus einer Langzeitbeziehung kommt“
Rechts: „Nachdem man nach fünf Dates zurückgewiesen wird“
Trauer nach dem Ende von Beziehungen ist zwar völlig normal, doch nach Jahren des Zusammenseins kann man sich zumindest darauf einstellen, während bei der völligen Verliebtheit am Anfang gekorbt zu werden schon sehr tragisch für das eigene Selbstwertgefühl sein kann. Immerhin hat man sich all die schönen Sachen ausgemalt, die jetzt niemals eintreffen werden.
#4 „Millenial Tinder“
1. „Der Bully - 36 — Swipe nach links, falls du jemals Meinungen hast. Suche nicht nach einer Brieffreundin. Keine Veganerinnen, sei fit. Ich werde dir nicht auf Instagram folgen. Drama-frei“
2. „Der Langweiler - 33 — Ich mag Musik, Essen und Freunde. Ich bin entspannt und unbeschwert. Es tut mir leid, dass ich existiere.“
3. „Der LinkedIn Bro - 39 — ENFP | Unternehmer | Redner | Gedanklicher Führer | Blockchain-Experte | Crypto-Investor | Professioneller Mansplainer“
4. „Der Funcle (aus Onkel+Spaß) - 34 — Nicht mein Kind (aber er ist ungefähr 30 % meiner Persönlichkeit)“
5. „Der Komiker - 30 — 185 cm groß ohne Heels. Ich zitiere bei ersten Dates aus ‚The Office‘. Wir können deinen Eltern sagen, dass wir uns beim Yoga getroffen haben.“
6. „Der Daddy - 37 — Reisender, Hobbykoch, Vater von zweien. Ich bin nicht 37, ich bin eigentlich 55, ich wollte nur in der Swipe-Altersreichweite sein.“
7. „Der Poly - 29 — ethisch nicht monogam, suche nach etwas Spaß. Mit sieben anderen Frauen in ernsthaften Beziehungen.“
8. „Das Mannkind - 33 — 420-freundlich, sehr gechillt, reite Wellen, werde dich irgendwann 100 % ghosten, ist nichts Persönliches, ich habe nur vergessen, dass du existierst.“
9. „Der Hyper-Boi - 40 — Ironman, Marathon-Läufer, ich wandere gerne, treibe gerne Sport und ich erklimme Dinge. Wenn ich Innenluft atmen muss, sterbe ich.“
10. „Simon - 32 — “
Damit auch mal die männlichen Stereotype auf Tinder geklärt sind!
#5 „Die zwei Arten sich einzukleiden“
Links: „Die Fabulöse in fünf Minuten“
Rechts: „Die 57 Minuten und länger“
Manchmal scheint einfach alles zu passen und man muss keine zwei Gedanken an das eigene Outfit verschwenden, während in anderen Momenten einfach gar nichts zu stimmen scheint, obwohl man schon alles in allen Kombinationen anprobiert hat. Der Kampf ist also durchaus real für einige Frauen, weswegen wir die Mühe dann vielleicht auch etwas mehr wertschätzen sollten.
#6 Man kann sich immer beschweren
Links: „Alter 22 – Ich wünschte, ich hätte einen besseren Körper als diesen“
Rechts: „Alter 32 – Ich wünschte, ich hätte den Körper, über den ich mich vor 10 Jahren noch beschwert habe“
Mit dem Alter sind ein paar zusätzliche Kilos für die meisten völlig normal. Ebenso normal ist es leider auch, dass Frauen sowie Männer immer ihre eigenen Mängel sehen und einen Grund finden, sich über ihre „Fehler“ zu beschweren, nur um dann Jahre später zu erkennen, dass es damals gar nicht so schlecht war. Ein Zustand, der dir sicher auch bekannt ist, oder?
#7 „Zu alt“ für die eigene Kleidung
Links: „Ich in 2002“
Rechts „Die Teenager in 2022, die mich uncool nennen“
Es heißt zwar immer: „Man ist so alt, wie man sich fühlt“, dennoch stehen einige Frauen wohl vor dem Problem, dass sie „uncool“ sind, wenn sie ihre alten Sachen von damals immer noch tragen. Dabei ist der Unterschied doch gar nicht so groß, oder?
#8 Das kann man noch tragen!
Unten: „Eh, immer noch gut für ein oder zwei Wochen“
Du riechst hin und wieder an deiner Kleidung, um herauszufinden, wie lange du die Sachen noch tragen kannst, willst dich aber nicht durch den Geruch verraten? Dann gehe auch besser davon aus, dass das für Frauen durchaus auch der Fall ist. Wenn niemand hinsieht, machen sicher die meisten Leute Sachen, die sie öffentlich eher nicht zugeben würden.
#9 Wissen, was man möchte
„Eine Frau, die weiß, was sie an den Tisch bringt, hat keine Angst allein zu essen.“
Selbstbewusstsein und -bestimmung heißt nun mal auch zu wissen, wer man ist, was man zu bieten hat und was man selbst von anderen erwartet. Wenn das im Zweifel bedeutet, hin und wieder allein zu sein, dann zeigt es nur, dass man sich selbst treu bleibt und ist kein Zeichen von Schwäche.
#10 Das Gleiche, aber anders
Links: „Jungs sind eben Jungs.“
Rechts: „In der Öffentlichkeit?! Unakzeptabel. Verdecke dich!“
Beim Zeigen von Haut und völlig natürlichen Handlungen werden Frauen häufig mit anderen Augen gesehen als Männer. So wird dir sicher der Spruch „Die Welt ist dein Klo“ bekannt sein, während Frauen schon auf Empörung stoßen, wenn sie nur versuchen, ihr Kind zu stillen. Warum das eine okay ist, aber das andere nicht, ist dabei jedoch nicht ganz schlüssig.
#11 Realität vs. Ideal
1. „In der heutigen Gesellschaft werden Frauen gesehen als: Schön / Schön für ihr Alter / Unsichtbar“
2. „In einer idealen Gesellschaft werden Frauen gesehen als: Wertvoll / Wertvoll / Wertvoll“
Das Aussehen und/oder Alter von Frauen sollte nicht ihren Wert bestimmen, wie die Künstlerin richtig feststellt. Menschen haben doch so viel mehr zu bieten!
Beim Thema Alter gibt es allerdings noch einen wichtigen Punkt:
#12 Wenn altern, dann „richtig“
Für Frauen gibt es häufig nur einen Weg zu altern, der akzeptiert wird und das sind gute Gene. Wenn sie zu viel bzw. etwas machen lässt, ist es schade, dass sie nicht einfach natürlich altert. Sie sei ein schlechtes Vorbild oder komme nicht damit zurecht zu altern. Wenn eine Frau aber altert wie jeder andere Mensch auch, könnte sie ja mehr aus sich machen oder sie wird schlicht unsichtbar. Es gibt viele Promis, die sich zu dem Thema äußern, wie beispielsweise Sarah Jessica Parker, Cynthia Nixon oder auch Michelle Yeoh.
#13 Scham durch Oberflächlichkeit
Links: „Der Körper-Typ, der Bikinis tragen sollte / Der Körper-Typ, der nicht nach einer Meinung gefragt hat“
Rechts; „Der Körper-Typ, der das nicht sollte / Der Körper-Typ, der nicht nach einer Meinung gefragt hat“
Natürlich können alle ihre Meinung haben, aber wenn man damit anderen das Selbstwertgefühl nimmt und sie sich plötzlich für die Sachen schämen, die sie eigentlich wollen, sollte man sie vielleicht einfach für sich behalten, wenn Mann nicht gefragt wird.
#14 Hygiene-Produkte für Frauen
„Warum verstecken wir Hygiene-Produkte für Frauen noch immer, als wäre es eine Schande, ein Mensch zu sein?“
Frauen stehen häufiger vor dem Problem, dass die Gesellschaft Hygiene-Produkte weder sehen, noch irgendetwas darüber hören möchte – aber warum ist das eigentlich so? Immerhin handelt es sich bei der Periode ja um einen völlig normalen Prozess, der nur allzu menschlich ist. Sollten sich Frauen dafür wirklich schämen müssen?
#15 Die Probleme der psychischen Gesundheit
Überschrift: „Willkommen bei den Problemen der psychischen Gesundheit – Wähle deine*n Gegner*in“
1. „Du denkst dir nur Sachen aus, um Aufmerksamkeit zu bekommen“
2. „Alle sind manchmal traurig, reiß dich einfach zusammen!“
3. „Ich werde ein guter Mensch sein, mich dir gegenüber einfühlsam geben, bevor ich dich abschreibe und wegstoße, tschüss!“
4. „... Aber du scheinst komplett normal zu sein, du siehst nicht depressiv aus ...“
5. „Ich werde dir schnell sagen, dass du mindestens sieben Behandlungen ausprobieren solltest, damit du das Gefühl hast, dass du dich nicht genug anstrengst, um gesund zu werden“
6. „Frische Luft und Bewegung heilen alles!“
7. „Der Hundefriseur des Mitbewohners von der Freundin meines Cousins hat auch *die Krankheit*“
8. „Fokussiere dich nicht so sehr auf das Schlechte, verändere deine Haltung! Nur Positivität!“
9. „Manche Menschen haben es so viel schlechter als du, sei dankbar, dass du kein*e hungernde*r Dritte-Welt-Waise bist!“
Psychische Probleme sind bis heute ein Thema, dass gerne und schnell abgewunken wird, obwohl es ein immer wichtigeres Thema wird. Wie problematisch die Gesamtsituation ist, siehst du auch, wenn du einmal schaust, wie schwierig es eigentlich ist, in Deutschland Therapieplätze zu finden.
#16 Der kleine, aber feine Unterschied
Überschrift: „Gesellschaft“
Oben: „Normal – Ekelerregend“
Mitte: „Normal – Freizügig“
Unten: „Normal – Unhygienisch“
Dass es in vielen Situationen eine gesellschaftliche Doppelmoral gibt, ist wohl kein Geheimnis, aber gerade in den kleinsten Alltagssituationen müssen Frauen sich manchmal so einiges an Kommentaren gefallen lassen. Warum ist das eine eigentlich normal, aber das andere eben nicht?
#17 „Bäuche sind Wandler“
Überschrift: „Völlig natürliche Bäuche, die keinen Kommentar benötigen“
Oben links: „Babybauch“
Oben rechts: „Essensbauch“
Unten links: „Blähbauch“
Unten rechts: „Nur ein Bauch“
Sich möglichst genau auszudrücken, ist in der Kommunikation an vielen Stellen äußerst nützlich, an anderen Stellen aber einfach unnötig. Was für eine Art es vielleicht ist, spielt überhaupt keine Rolle, weil jeder Bauch im Endeffekt trotzdem nur ein Bauch ist und man die Art davon im Zweifel auch einfach für sich behalten kann.
#18 Schwangerschaft vs. Mutterschaft
„Oh, so ein schöner Bauch!“, „Wie süß du aussiehst" – solche Kommentare bekommen schwangere Frauen öfter zu hören. Schließlich wird ihr Bauch immer größer und das empfinden Außenstehende häufig als besonders erwähnenswert. Doch nach der Schwangerschaft, wenn das Kind dann endlich da ist, dann ist der Bauch nur noch „ekelhaft“ und ein Zeichen dafür, dass man zu wenig Sport macht. Doch ist es nicht auch völlig normal, dass der Bauch nach der Geburt des Kindes noch da ist? Er beweist, zu was eine Frau im Stande ist und das sollte nicht erst positiv und wenig später negativ gedeutet werden.
