Hornzipfel im Intimbereich: Das können Männer tun

Fast jeder Mann hat oder hatte mal damit zu kämpfen: Hornzipfel im Intimbereich. Liebe Männer, wir verraten, wie man sie am besten los wird

Für viele Männer sind Hornzipfel ein absolutes Tabuthema
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Hornzipfel im Intimbereich bei Männern: So wird man sie los 

Zugegeben: „Hornzipfel“, so heißen die unbeliebten Pickel am männlichen Gemächt, sind nach wie vor ein Tabuthema und werden nur ungern mit den Kumpels bei Fußball oder im Alltag besprochen. Viel lieber schweigen Männer über die häufig vorkommenden Pickel im Intimbereich und hoffen dass sie eines Tages von selbst verschwinden. Doch eine Frage stellen sich trotzdem viele: Sind die kleinen weißen Pickel harmlos oder ein Anzeichen für eine unliebsame Geschlechtskrankheit? Meist siedeln sich diese Hautirritationen in Eichelnähe an und werden beim Duschen bemerkt. Doch was sind Hornzipfel überhaupt?

Hier erfährst du mehr zum Thema:

Viele Männer wissen gar nicht, was die Hornzipfel genau sind.
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Irritationen im Intimbereich: Was sind Hornzipfel?

Hornzipfel sind warzenartige Hautveränderungen, die sich immer an der gleichen Stelle ansiedeln: am Phallus. Sie bestehen aus kleinen Knötchen oder Hautstückchen und zeigen sich üblicherweise reihenartig zwischen Eichelrand und Vorhautbändchen. Abhängig vom Menschen können Hornzipfel dabei eine von weiße über hautfarbene bis rötliche Färbung annehmen. Es handelt sich dabei um sogenannte Angiofibrome, also harmlosen Wucherungen, die aus Bindegewebe und Blutgefäßen bestehen und auch an anderen Körperstellen auftauchen können.  Wie stark sie sich beim Einzelnen zeigen, ist allerdings von Person zu Person unterschiedlich Vorneweg: Hornzipfel sind keine Krankheit, sind keineswegs ansteckend oder gefährlich und haben auch sonst nur wenig Bezug bei Intimität betroffener Männer.

Aber warum entstehen sie eigentlich?

Ein Mann, der sich über Irritationen im Intimbereich informiert
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Was ist der Auslöser für diese Irritationen? 

Expert*innen und Ärzt*innen haben bis heute keinen eindeutigen Auslöser für die Warzenansiedlungen am männlichen Organ finden können. Auch das Alter scheint dabei keine Rolle zu spielen. Die Veränderungen ließen sich sowohl an erwachsenen Männern, als auch an pubertierenden Jungs und Kindern finden, doch erst ab der Pubertät scheinen sich Betroffene für die warzenartigen Veränderungen an ihrer Haut zu interessieren bzw. sich daran zu stören. Man geht davon aus, dass es sich um einen sogenannten Atavismus handelt: Es ist also ein evolutionäres Überbleibsel, das heute keine wirkliche Funktion mehr erfüllt.

Sollte man sie denn loswerden?

Sollte man Hornzipfel jetzt besser loswerden oder es besser einfach ignorieren?
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Hornzipfel loswerden oder nicht? 

Viele Betroffene fürchten sich davor, die Pickelchen an ihren Partner zu übertragen. Ärzt*innen können an dieser Stelle jedoch beruhigen: Die Übertragung der Pickel ist ausgeschlossen, denn sie sind völlig harmlos. In einigen Fällen ähneln sie im Aussehen Pilzinfektionen und anderen Warzentypen, weshalb einige in Sorge sind und sich von den Wucherungen an ihrem besten Stück verunsichert fühlen. Kommentare oder verunsichernde Blicke der Partner*innen können da schnell zu Unwohlsein führen. Andere Männer hingegen berichten davon, dass Hornzipfel zu Luststeigerung führen. Grund: Jeder Mann ist anatomisch anders und ihre Lokalisierung an Eichel sowie die vielen Nerven in diesem Gewebe können wohl zur Lustgewinnung beitragen. 

Was kannst du aber tun, wenn du sie wirklich loswerden willst?

Ein Mann wirft einen Blick in seinen Intimbereich
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Hornzipfel loswerden – wie? 

Auch wenn die Pickelchen keinerlei Beschwerden verursachen und völlig harmlos sind, wollen immer mehr Männer die vermeintlich unschönen Pusteln loswerden. Die Gründe hierfür sind vor Allem ästhetisch: Was früher völlig egal war, wird in der heutigen Zeit immer wichtiger – optische Perfektion. Deswegen wollen immer mehr junge Männer diese „Makel“ korrigieren. Wenn sie sich mit anderen Männern vergleichen und festlegen, dass ihr bestes Stück sich optisch vom Nebenmann unterscheidet, folgt bei vielen der Wunsch nach Verbesserung. Möglichkeiten, die Pusteln loszuwerden gibt es viele, Allerdings bringen diese Behandlungen auch Risiken mit sich und werden natürlich nicht von der Krankenkasse übernommen, da es rein ästhetische Eingriffe sind. Jeder Mann sollte es also mit sich und seiner Eitelkeit ausmachen, ob er einen kostspieligen kosmetischen Eingriff für die Entfernung der harmlosen Hautirritationen hinnimmt.

Zu den häufigsten Eingriffen gehört dabei folgender:

Um seine Hornzipfel loszuwerden, wird in den meisten Fällen eine Behandlung mit dem CO2-Laser empfohlen
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Entfernung mit dem CO2-Laser

Um deine Hornzipfel entfernen zu lassen, wird häufig eine CO2-Laser-Behandlung empfohlen. Dabei wir die Haut betäubt und punktuell bestrahlt, damit das Gewebe verkrustet und dann von selbst abfällt. Obwohl das Verfahren wenig Risiken hat und meistens schmerzfrei ist, wird an einer sehr empfindlichen Stelle gearbeitet und in Einzelfällen können Hautreizungen, -verletzungen, Blutungen oder sogar Narben auftreten, die dann unter Umständen zu Beschwerden führen. Der Eingriff dauert nur ungefähr eine Stunde und nach kurzer Beobachtungszeit kannst du dann direkt wieder nach Hause. Bei Hauterkrankungen, chronischen Krankheiten und Allergien kann es aber sein, dass die Behandlungsmethode keine Option und zu gefährlich ist. In dem Fall kann dir dein Arzt oder deine Ärztin aber in der Regel eine Alternative empfehlen.

So zum Beispiel folgende:

Neben dem CO2-Laser kannst du die Hornzipfel auch mit Elektrokauterisation entfernen
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Entfernung mit Elektrokauterisation

Falls die Laserbehandlung für dich nicht in Frage kommt, gibt es noch die gängige Methode der Elektrokauterisation. Hier werden die Hautveränderungen punktuell mit Strom bearbeitet. Als Folge bildet sich auch bei der Methode eine Kruste, die von selbst abfällt. Es sollten keine Narben zurückbleiben und ist wie zuvor weitestgehend schmerzfrei für Patienten. Nur in Einzelfällen kommt es zu Beschwerden. Dennoch solltest du bedenken, dass – wie auch bei der Behandlung mit CO2-Laser – die Hornzipfel nach der Behandlung erneut auftreten können. In dem Fall ist eine erneute Entfernung notwendig.

Aber was kostet solch ein Eingriff eigentlich?

Wenn du deine Hornzipfel unbedingt entfernen lassen willst, könnte dich das einiges kosten
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Hornzipfel entfernen: Welche Kosten fallen an?

Falls du deine Hornzipfel unbedingt loswerden willst, kann dich der Eingriff so einiges kosten. Beim CO2-Laser sowie bei der Elektrokauterisation geht man von Kosten von ca. 300 Euro pro Behandlung aus. Da es sich in der Regel um einen kosmetischen Eingriff handelt, werden die Kosten in den meisten Fällen nicht von der Krankenkasse übernommen und müssen selbst getragen werden. Weiterhin solltest du bedenken, dass die Entfernung nicht garantiert, dass die Hautwucherungen nicht erneut auftreten und eine erneute Behandlung notwendig ist. Außerdem kann es in einigen Fällen sein, dass aufgrund des Ausmaßes mehrere Sitzungen durchgeführt werden müssen und die Kosten sich dann entsprechend erhöhen. Du solltest dich in dem Fall also finanziell auf einige Ausgaben einstellen.

Gibt es auch alternative Wege zur Entfernung?

Alternative Behandlungen und Haushaltsmittel sind meistens nicht besonders wirksam
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Alternative Behandlung und Haushaltsmittel

Falls die Eingriffe an deinem besten Stück nichts für dich sind, gibt es auch Salben (Antimykotika) zur Eigenbehandlung der Hornzipfel. Da entsprechende Salben aber eher für Pilzinfektionen oder andere Hautkrankheiten gedacht sind, ist die langfristige Wirkung eher fraglich und die Hornzipfel treten häufig erneut auf, sobald die Salbe nicht mehr angewendet wird. Darüber hinaus zeigen auch andere Haushaltsmittel keine nachweisliche Wirkung: Empfohlene Haushaltsmittel aus Aloe Vera, Rizinus- oder Teebaumöl, die bei Krankheiten durchaus helfen können, zeigen eher keine Wirkung, weil es sich bei den Hornzipfeln schlichtweg nicht um eine Krankheit, sondern um eine genetische Hautveränderung handelt.

Von einer Sache solltest du unbedingt die Finger lassen:

Von einer Eigenbehandlung mit Warzenmitteln solltest du unbedingt absehen!
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Keine Eigenbehandlung mit Warzenmitteln!

Es ist egal, wie problematisch du deine Hornzipfel findest: Von einer Eigenbehandlung mit Warzenmitteln solltest du unbedingt die Finger lassen! Viele der Mittel enthalten nämlich Salicylsäure, die hautreizend wirkt und gerade in so einer sensiblen Region zu starken Schmerzen sowie Entzündungen führen kann. Solltest du zwecks einer Eigenbehandlung überlegen, ist es ratsam, vorher mit Dermatolog*innen und/oder Urolog*innen zu sprechen, um eine sichere Methode zu finden und dich nicht unnötigen Risiken oder Schmerzen auszusetzen. Als Alternative könntest du die Hautveränderungen auch einfach gelassen nehmen, damit selbstbewusst umgehen und den/die Partner*in ggf. darüber aufzuklären, wenn sie/er Fragen dazu hat. 

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