Arrestzelle: Gast bewertet seinen Aufenthalt auf Google

Auf diese Bewertung wäre jedes Hotel neidisch! Denn ein Gast hat seine Arrestzelle nach einem Aufenthalt im Polizeipräsidium bei Google bewertet.

Ein Mann hinter Gittern kommt auf eine ungewöhnliche Idee
Quelle: IMAGO / UIG

Was das Polizeipräsidium Schwaben Nord erlebt hat, wird wohl so schnell kein zweites Mal passieren. Ein Insasse, der dort eine Nacht als „Gast“ in der Arrestzelle verbringen musste, hinterließ bei Google eine Rezension und bewertete seinen Aufenthalt dort. Und was für eine Rezension das war! Als hätte er eine gemütliche Nacht in einem schnuckeligen Hotelzimmer verbracht. 

Die 5-Sterne-Bewertung hätte jedoch nicht nur jeden Hotel-Besitzer gefreut. Auch die Polizei ist begeistert von der Bewertung ihres "Gastes" und meldet sich prompt über Twitter.

Wir haben für euch die amüsante Google-Rezension sowie die Antwort des Polizeipräsidiums herausgesucht und mussten selbst schmunzeln, als wir die Zeilen gelesen haben. Aber seht selbst...

Ein ehemaliger Insasse hat auf Google eine Bewertung geschrieben.
Quelle: Screenshot Google

Der anonyme "Gast" schien äußert zufrieden mit seiner nächtlichen Unterkunft zu sein - so zufrieden, dass er sein "Hotel" mit vollen 5 Sternen bewertete. 

Humor scheint er auf jeden Fall zu haben, denn bei seinen bildhaften Beschreibungen kann man sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Dieses wunderschöne orangene Gebäude fiel mir natürlich direkt ins Auge (wie Pollen im Frühling)."

Auch die Inneneinrichtung scheint ihn überzeugt zu haben: "Zu meinem Glück stellte ich fest, dass die Toilette direkt bei mir im Schlafzimmer war. Das ist echt praktisch und ich bin mir sicher, dass sich die Architekten dabei etwas gedacht haben."

Natürlich konnte das Polizeipräsidium diese nette Geste nicht unbeantwortet lassen. Sie reagierten prompt auf Twitter...

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"Die meisten unserer 'Gäste' können sich an ihren Aufenthalt bei uns nicht mehr vollständig erinnern. Offenbar im Gegensatz zum Verfasser dieser Rezension..."

Dabei wurde der lustige Beitrag erst durch einen Zufall von den Beamten entdeckt. Wie der Merkur berichtete, waren sie online auf der Suche nach einem bestimmten Artikel zu einem Fall, als sie die Bewertung entdeckten. Der Polizeisprecher des Polizeipräsidiums, Markus Trieb, erzählt: "Das war wirklich eine kuriose Situation."

Er betont, dass die Kollegen äußert angetan von dieser Geste waren. "Wenn der Verfasser der Bewertung das liest, soll er sich gerne bei uns melden." 

Offenbar hat der Rezensent mit seinem kleinen Beitrag dafür gesorgt, dass sich selbst die Beamten ein Schmunzeln nicht verkneifen konnten.

Ein weiterer Nutzer bewertet das Polizeipräsidium
Quelle: Google Screenshot

Und es gibt noch mehr positive Rezensionen für die Kollegen des Polizeipräsidiums ...

Auch dieser Nutzer äußert sich sehr positiv über das Polizeipräsidium und kann nicht nur dem Essen, sondern auch dem vorzüglichen Room Service einiges abgewinnen. Nur die fehlende vegane Alternative wurde vom vom Nutzer kritisiert. Hier sollte man sich offenbar um moderne, zeitgemäße Alternativen Gedanken machen, um dem gestiegenen Bedürfnis nach Auswahl der Kunden gerecht werden zu können. Aber nur durch konstruktive Kritik kann man aus seinen Fehlern lernen. Der Kritik zu schließen, wird es für den Nutzern kein Ausschlusskriterium für einen weiteren Besuch gewesen sein.

Doch das wird es doch nicht schon an positiven Rezensionen gewesen sein ...

Und auch dieser Nutzer bewertet seinen Aufenthalt in der Arrestzelle
Quelle: Google Screenshot

Aller guten Dinge sind drei ...

Denn auch dieser Nutzer hat sich daran gemacht, dem Präsidium eine Kritik zu Teil werden zu lassen. Und auch er hat sehr wohlwollende Worte für das Etablissement übrig. Selbst die etwas eigenwillige Inneneinrichtung sagt seinem persönlichen Geschmack sowie natürlich auch dem modernen Zeitgeist zu entsprechend. Dies wird vom Nutzer wohlwollend gutiert.

Doch zu Guter Letzt macht er in seiner Kritik noch einmal deutlich, dass diese natürlich nicht ernst gemeint war und man diese nicht zu Ernst nehmen soll. Ebenso äußerte er Bedenken, ob es wirklich Sinn ergibt, dass man ein Polizeipräsidium bei Google bewerten kann.

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