10 kuriose Dinge, die deine Fürze über dich verraten
Wie viele Fürze sind eigentlich normal, warum riechen manche so streng und was haben Heringe damit zu tun? Hier kommen zehn überraschende Antworten.

#1 Wie oft furzt man eigentlich am Tag?
Kaum zu glauben, aber jeder Mensch produziert täglich eine beachtliche Menge Darmgase und das ganz ohne Krankheit. Im Durchschnitt entweichen bei Erwachsenen 10 bis 20 Fürze pro Tag, 14 gelten als normal. Die genaue Zahl hängt stark von der Ernährung ab: ballaststoffreiche Lebensmittel wie Bohnen, Kohl oder Vollkornprodukte führen zu mehr Gasen im Darm. Doch welche Dinge solltest du über Fürze eigentlich wissen?
Aber wieso eigentlich?

#2 Warum produziert der Körper überhaupt Gase?
Während einer Mahlzeit kann bis zu 1,5 L Darmgas entstehen, und das muss irgendwo raus. Dabei ist der größte Teil Kohlenstoffdioxid und wird von der Darmwand aufgenommen. Über das Blut gelangt das Gas in die Leber und dann zu den Lungen und wird ausgeatmet. Die restliche Luft gelangt in den Darm und muss eben dort ausgeschieden werden. Luft im Darm begünstigen kann unter Anderem: Verschluckte Luft, bakterielle Veränderungen im Darm, durch das Ausbreiten von Gasen in Blut im Darm.
Ist die Frequenz bei manchen Menschen unterschiedlich?

#3 Warum furzen manche Menschen öfter als andere?
Nicht jeder Darm arbeitet gleich. Wer besonders häufig unter Blähungen leidet, muss nicht automatisch etwas falsch machen, doch verschiedene Faktoren können die Gasproduktion ankurbeln. Reizdarmsyndrom, Laktose- oder Glutenunverträglichkeit sowie entzündliche Veränderungen der Darmflora sind bekannte Auslöser. Auch bestimmte Medikamente oder eine sehr zuckerreiche Ernährung fördern Gärprozesse im Verdauungstrakt. Selbst Flugreisen können den Gasdruck im Bauch verstärken. Bei anhaltenden oder schmerzhaften Blähungen ist es sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen. Oft helfen aber schon einfache Anpassungen wie langsameres Essen, weniger kohlensäurehaltige Getränke oder der Verzicht auf stark blähende Lebensmittel.
Wieso riechen sie eigentlich?

#4 Warum stinken Fürze eigentlich?
Zwar besteht Darmgas überwiegend aus harmlosen Stoffen wie Stickstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid. Doch nur rund ein Prozent enthält schwefelhaltige Verbindungen wie Schwefelwasserstoff, und genau dieser winzige Anteil sorgt für den charakteristischen „Duft“. Besonders kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Bohnen, Zwiebeln oder Kohl enthalten schwer verdauliche Stoffe, die von Bakterien im Dickdarm zersetzt werden. Dabei entstehen dann Gärgase, die die schwefelhaltigen Moleküle freisetzen. Je länger die Gase im Darm verweilen, desto mehr können sich diese intensiven Verbindungen anreichern. Deshalb kann der Geruch eines einzelnen, eher kleinen Furzes manchmal weitaus kräftiger sein, als der eines großen. Die gute Nachricht: Der Geruch ist zwar unangenehm, aber völlig ungefährlich.
Hast du schon einmal einen Furz unterdrückt?

#5 Was passiert, wenn man Fürze unterdrückt?
Viele Menschen kneifen in peinlichen Momenten buchstäblich die Pobacken zusammen. Doch was geschieht eigentlich, wenn man einen Furz zurückhält? Zunächst einmal: Es ist nicht gefährlich, die Gase vorübergehend zu „parken“. Allerdings stauen sich die Gase im Darm an und können Bauchkrämpfe, Blähbauch oder Druckgefühle verursachen. Auch ein vorübergehender Anstieg des Drucks im Bauchraum ist möglich, was bei empfindlichen Menschen ein leichtes Unwohlsein auslöst. Die unterdrückten Gase entweichen später meist unbemerkt, entweder leise oder beim nächsten Toilettengang. Langfristige Schäden sind nicht zu erwarten, doch das ständige Unterdrücken kann unangenehm sein. Aus medizinischer Sicht gilt daher: Lieber dezent entweichen lassen, wenn sich die Gelegenheit bietet, anstatt den Körper unnötig unter Spannung zu setzen.
Manche riechen extremer ...

#6 Warum stinken leise Fürze oft mehr als laute?
Leise Fürze gelten als die übelriechendsten. Der Grund ist verblüffend einfach: Laute Fürze bestehen meist aus größeren Gasmengen, die den Darm rasch verlassen. Die Schwefelverbindungen haben weniger Zeit, sich anzureichern, weshalb der Geruch oft milder ist. Kleine Gasportionen hingegen bleiben länger im Verdauungstrakt. Dadurch können sich schwefelhaltige Moleküle wie Schwefelwasserstoff in höherer Konzentration bilden und genau diese sind für den typischen „faulen Eier“-Geruch verantwortlich.
Was haben Heringe mit Fürzen zu tun?

#7 Heringe sprechen tatsächlich mit Fürzen
So kurios es klingt: Heringe nutzen Blähungen zur Kommunikation. Schottische und kanadische Meeresbiolog*innen entdeckten, dass die Fische über sogenannte „Fast Repetitive Tick“-Laute miteinander in Kontakt treten. Diese entstehen, wenn Luft aus der Schwimmblase entweicht, also im Prinzip beim Furzen. Die Geräusche liegen in einem Frequenzbereich, den sie problemlos wahrnehmen können. Interessanterweise setzen Heringe die „Unterwasser-Sprache“ vor allem nachts ein, möglicherweise um Feinden auszuweichen oder Schwarmbewegungen zu koordinieren. Was für uns Menschen nach einem lustigen Partyfakt klingt, ist für Heringe also ganz normal.
Kommen wir zu noch einem Funfact ...

#8 Der längste Furz der Welt
Der Brite Bernard Clemmens stellte 1972 einen bis heute ungebrochenen Rekord auf: Er dauerte 2 Minuten und 42 Sekunden. Wie er das gemacht hat, ist nicht überliefert. Fest steht: So etwas ist medizinisch nicht unbedingt empfehlenswert und bleibt eine absolute Ausnahme. Normalerweise entweichen die Gase in deutlich kürzeren Intervallen.

#9 Furzen Männer häufiger als Frauen?
Viele glauben, Männer würden häufiger furzen als Frauen. Allerdings stimmt das gar nicht. In Wahrheit gibt es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Allerdings furzen Männer hin und wieder etwas weniger diskret, sodass der Eindruck entstehen könnte, sie würden häufiger furzen. Die Fürze von Frauen besitzen jedoch im Schnitt einen höheren Anteil an Schwefelwasserstoff. Im Klartext: Frauenfürze stinken mehr.
Wie ist die Geschwindigkeit?

#10 Mit welcher Geschwindigkeit entweicht ein Furz?
Im Vergleich zu einem Nieser, der auf bis zu 160 km/h beschleunigen kann, ist ein Furz sehr langsam. Durchschnittlich entweichen die Gase mit etwa 10 km/h, also ungefähr in Schrittgeschwindigkeit. Die Lautstärke hängt weniger von der Geschwindigkeit ab als von der Spannung des Schließmuskels und der Beschaffenheit des Darms. Wer also denkt, dass besonders laute Fürze schneller sind, liegt falsch: Oft sind es nur die Vibrationen, die den Effekt erzeugen.