Geburtsvorbereitungskurs für Männer: Bringt das was?
Geburtsvorbereitungskurs für Männer: Sollten auch Männer sich engagiert auf die bevorstehende Geburt vorbereiten oder ist das Frauensache?
Kinderkriegen ist reine Frauensache? Wenn man an veraltete Rollenbilder glaubt, dann ja...
In der heutigen Zeit zeichnet sich ein neuer Trend ab: Immer mehr Männer scheinen sich für den Geburtsvorbereitungskurs anzumelden und die Zahlen steigen weiter an. Was früher als reine Frauensache galt, zählt heute als Beziehungsangelegenheit, in die sich beide Partner gleichstark involvieren wollen. Wenn die Geburt des gemeinsamen Kindes bevorsteht, ist es sicherlich für beide Elternteile aufregend. Doch heute wollen immer mehr Männer ihre Frau dabei unterstützen und ihr in allen möglichen Lebenslagen zur Seite stehen. Darum fragen wir uns, wie sinnvoll es ist, als Mann einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen.
Bringt es wirklich etwas und wie hilfst du deiner Frau dabei?
Geburtsvorbereitungskurse für Männer
Da die Zahl interessierter Männer in die Höhe steigt, bieten jetzt immer mehr deutsche Städte Geburtsvorbereitungskurse nur für Männer an. Aber warum nur für Männer?
Der traditionelle Vorbereitungskurs fokussiert sich vor allem auf die werdende Mutter: Gynäkologische Aspekte, Hebammentipps, Babyblues, körperliche- sowie psychische Veränderungen der Mutter werden hierbei genau besprochen. Frauen ist es in diesem Umfeld gestattet, alle möglichen Fragen zu stellen und mit all ihren Sorgen Hilfe zu erhalten. Was bedeutet, dass vor allem die Frau nach den Kursen bestens informiert ist. Die Geburt ist jedoch ein Aspekt, der für beide Elternteile einen enormen Eingriff in die Beziehung mit sich bringt. Auch Männer haben Sorgen, Fragen und Informationsbedarf. Um diesen zu stillen und jegliches Wissen der Männer zu fördern, gibt es Kurse, die ausschließlich auf die männliche Sicht ausgelegt sind.
Auch Väter haben Anspruch auf Information:
Auch Väter haben Anspruch auf Information
Die meisten "normalen" Geburtsvorbereitungskurse werden von Frauen geleitet. Der Raum für rein "männliche" Fragen wird vielen Männern genommen. Die Leiter der Vorbereitungskurse für Männer sind meistens männlich und verstehen auch dementsprechend die gleichgeschlechtliche Sicht. Seit der Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 wollen sich immer mehr Männer gleichwertig in die Kinderbetreuung einbringen. Doch viele von ihnen haben Ängste und eine Menge Fragen rund ums Thema Baby. Oftmals ist das Baby immer noch "Frauensache". Männer wissen nicht, wie sie Baby, Windeln und Co. richtig anfassen sollen. Die Anzahl wissenshungriger Männer steigt deswegen – nicht zuletzt, weil das traditionelle Elternmodell immer weiter in die Vergangenheit rückt.
Unter Männern
In einem rein männlichen Geburtsvorbereitungskurs können Männer sich also rund um das Thema Geburt, die Zeit im Kreißsaal, Ängste und viele andere Dinge aussprechen. Hier reden sie über Dinge, die Frauenohren vielleicht nicht hören sollten. Das verleiht den Männern mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein für die bevorstehende Vaterrolle. Sie können mit den neuen Problemen des Beziehungsalltags besser umgehen. Für das neugeborene Baby gäbe es sicherlich nichts besseres, als zwei gut vorbereitete Elternteile!
Aber welche Inhalte werden Männern im Vorbereitungskurs vermittelt?
Welche Inhalte werden hier vermittelt?
Biologische und technische Fragen, wie "Halte ich mein Baby richtig?" werden beim männlichen Geburtsvorbereitungskurs eher ausgelassen. Der Fokus liegt hier vor allem bei den psychologischen Aspekten einer Geburt und dem Leben mit einem Kind. Hier kann man von "Mann zu Mann" sorgenfrei Fragen stellen und sich trauen Dinge auszusprechen, die man in einer gemischten Runde sich vielleicht nicht trauen würde. Etwa: Wie belastend kann es für einen Vater werden? Können auch Männer postnatale Depressionen bekommen? Wann darf man nach der Geburt wieder miteinander schlafen und vieles mehr. Hier wird die männliche Psyche in den Mittelpunkt gestellt und auch auf ihre Bedürfnisse wird eingegangen.
